Was ist ein Plusenergiehaus?
Ein Plusenergiehaus zeichnet sich durch besonders hohe Behaglichkeit bei sehr geringem Energieverbrauch aus. Die Häuser werden „passiv + PV“ genannt, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Komponenten, wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen, Wärmeschutzfenster, Dämmung und Wärmerückgewinnung gedeckt wird, und eine Energiegewinnung über eine Solaranlage. Das Ergebnis ist eine positive Raumwahrnehmung, gekoppelt mit einem niedrigen Energieverbrauch. Jedes Plusenergiehaus trägt somit aktiv zum Klimaschutz bei.
Die Bauweise ist nicht auf bestimmte Gebäudetypen beschränkt. Rein äußerlich unterscheiden sich Plusenergiehäuser nicht von konventionellen Häusern, denn mit Plusenergiehaus wird ein Standard bezeichnet, keine bestimmte Bauweise.
Das Plusenergiehaus ist so durchdacht, geplant und realisiert, dass der geringe restliche Heizwärmebedarf beispielsweise über die vorhandene Komfortlüftung zugeführt werden kann. Die notwendige Heizleistung ist so gering, dass ein 20-Quadratmeter-Zimmer mit zehn Teelichtern oder vier zusätzlichen Personen beheizt werden könnte – selbst im kältesten Winter.
Darum...
- - bauen wir seit 27 Jahren Neubauten im Passivhaus- und Plusenergiehausstandard
- - sanieren wir Altbauten mit Passivhauskomponenten im EnerPHit-Standard
- - haben wir bereits im Jahr 2000 das erste Mehrfamilienhaus in Sachsen im Passivhausstandard gebaut
- - erfreuen sich viele Kinder in den von uns geplanten Plusenergiehaus-Kindergärten
- - sind wir Mitorganisatoren der Passivhaustagungen in Dresden und Leipzig
- - hält Herr Reiter Vorträge im In- und Ausland zum Thema Plusenergiehaus und unterrichtet bei EIPOS (TU Dresden) und ist Lehrbeauftragter an der Weiterbildungsakademie Bauhaus-Uni Weimar
- - haben wir das erste mit der Abwärme eines Computers beheizte Wohnhaus gebaut
- - sind wir in Sachsen eines der führenden Architekturbüros mit langjährigen Erfahrungen in Passivhaus- und Plusenergiehausbauweise
Die entscheidenden Vorteile:
1. Hoher Wohnkomfort
Wie bei einem Daunenschlafsack ist ein Plusenergiehaus mit einer sehr gut dämmenden Hülle umschlossen, die dafür sorgt, dass die Wärme im Haus bleibt:
Das heißt:
- gleichmäßig warme Oberflächen im Raum
- gleichbleibendes behagliches Innenklima
- komfortable, konstante Temperatur und keine Zugluft
2. Ganzjährig frische Luft in allen Wohnräumen
Die kontrollierte Wohnungslüftung nimmt beim Plusenergiehaus eine Schlüsselfunktion ein. Sie sorgt für hygienisch einwandfreie Luft (ohne Staub und Pollen) und transportiert Feuchtigkeit und Gerüche dort ab, wo sie entstehen. Wollte man dies durch Fensterlüftung erreichen, wären die entstehenden Wärmeverluste größer als der gesamte übrige Wärmebedarf.
3. Bauphysikalisch einwandfreie Konstruktion
Luftdichtheit schützt: Durch undichte Stellen könnte feuchte Luft von innen nach außen strömen. Dabei würde sich Luft abkühlen, die Feuchtigkeit könnte kondensieren und zu Durchfeuchtung und Schimmel in der Konstruktion führen. Im Plusenergiehaus passiert das nicht.
4. Extrem geringe Heizkosten – selbst bei steigenden Energiepreisen
Ein Plusenergiehaus benötigt für die Heizung im Jahr bei üblicher Nutzung nicht mehr als etwa 1,5 Liter Öl oder 1,5 Kubikmeter Erdgas (entspricht 15kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche. Das bedeutet eine Einsparung von mehr als 90% gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch in bestehenden Wohngebäuden. Zum Vergleich: Ein Neubau nach gesetzlicher Vorschrift benötigt immer noch sechs bis zehn Liter Öl je Quadratmeter Wohnfläche.
5. Radikale Umweltentlastung
Die Umsetzung des Plusenergiehaus-Standards trägt erheblich zum Klimaschutz bei und schont gleichzeitig die Ressourcen von nur begrenzt verfügbaren Energieträgern (Gas, Öl etc.). Der Ausstoß an Kohlendioxid wird radikal gesenkt. Der verbleibende Energiebedarf für Plusenergiehaus lässt sich auch dauerhaft aus erneuerbaren Quellen decken - nicht nur zu einem Bruchteil, sondern vollständig.
6. Zinsvergünstigung durch die KfW
Plusenergiehäuser sind umweltfreundlich. Deswegen werden sie von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) als KfW40+QNG durch zinsverbilligte Kredite gefördert. Darüber hinaus gibt es zahlreiche regionale Förderprogramme für Plusenergiehäuser, die in der Regel mit den Mitteln der KfW kumuliert werden können.
Wie funktioniert energieeffizientes Bauen bzw. ein Plusenergiehaus?
Die Details:
1. Besonders gute Wärmedämmung
Die verbesserte Wärmedämmung von Plusenergiehäusern reduziert die Wärmeverluste und führt zu höheren Temperaturen der Innenoberflächen im Winter und zu niedrigeren im Sommer. Diese unterscheiden sich kaum noch von der Raumlufttemperatur. So entsteht ein angenehm gleichmäßiges Raumklima ohne kalte Ecken, auch die Anfälligkeit für Tauwasser („Kondenswasser“) sinkt.
2. Wärmegedämmte Fensterrahmen mit Dreifach-Wärmeschutz-Verglasung
Fenster stellen den Bezug zur Umwelt her und lassen Licht herein. Darüber hinaus wirken sie wie „passive“ Sonnenkollektoren, die direkt Sonnenenergie ins Haus bringen. Fenster in Plusenergiehäusern sind dreifachverglast, und auch die Rahmen sind sehr gut wärmedämmend. Die hochwertigen Fenster lassen im Winter bei Südorientierung mehr Sonnenenergie in das Gebäude hinein, als sie Wärme nach außen abgeben.
3. Wärmebrückenfreie Konstruktion
Das Vermeiden von Wärmebrücken ist nach den Erfahrungen im Plusenergiehaus-Bau eine der wirtschaftlichsten Einsparmaßnahmen. Gebäudehüllen bestehen nicht nur aus den Regelkonstruktionen wie Wand, Dach und Decken, sondern sie umfassen auch Kanten, Ecken, Anschlüsse und Durchdringungen. An dieser Stelle ist der Wärmeverlust meist erhöht (Wärmebrücken). Für Plusenergiehäuser wird eine „wärmebrückenfreie“ Konstruktion angestrebt, dabei werden die Wärmebrücken so stark reduziert, dass sie rechnerisch vernachlässigt werden können.
4. Luftdichte Gebäudehülle
Ein luftdichtes Haus verbindet nur Vorteile: Es ist frei von Zugluft, beugt Bauschäden vor, verbessert den Schallschutz, spart Energie und ist komfortabel.
5. Komfortlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung
Die Wärmerückgewinnung aus der Abluft ist für ein Plusenergiehaus unverzichtbar. Sie reduziert Lüftungswärmeverluste erheblich, indem die in der Abluft enthaltene Wärme in einem (passiven) Wärmeüberträger an die kalte Frischluft abgegeben wird. Je nach Effizienz dieses Übertragers ist es möglich, dass die kalte Außenluft über 90 Prozent der Wärme aus der Abluft übernehmen kann und dadurch eine Temperatur nahe der Raumtemperatur erreicht.